Der Chemnitzer Club Zukunft muss schließen. Das geben die Betreiber:innen des selbstverwalteten Projekts auf Instagram bekannt. Die offiziellen Gründe sind Probleme mit Anwohner:innen und Kürzungen für Kultur. Allerdings stand die Zukunft zuletzt auch wegen des Umganges mit mutmaßlichen sexuellen Übergriffen eines Vereinsmitglieds in der Kritik.
Die Zukunft war Teil des Chemnitzer Hauskollektivs Kompott, in dem unter anderem alternative Wohnformen möglich sind. Auf Instagram hat Kompott ein Statement veröffentlicht, in dem man der Zukunft „Täterschutz” vorwirft, weil ein Mitarbeiter des Clubs sexuell übergriffig geworden sei. Kompott habe dem Mitarbeiter aufgrund der Anschuldigungen Hausverbot erteilt, was seitens des Clubs und des vermeintlichen Täters laut des Hauskollektivs ignoriert wurde.
Die Zukunft hat bereits Mitte April 2025 ein Statement auf Facebook veröffentlicht, in dem der Verein auf die Vorwürfe eingeht. Man habe sich mit der betroffenen Person sowie dem vermeintlichen Täter auseinandergesetzt. Dieser habe sich einsichtig gezeigt. „Daher haben wir an Strategien gearbeitet, wie wir weiter im Verein damit umgehen können.”
In einem weiteren Statement zur Schließung äußert sich die Zukunft am 5. Mai 2025 zu Vorwürfen der Verleumdung, fehlendem Dialog und einem belasteten Verhältnis zu den Bewohner:innen des Kompotts. Anstatt eines regelmäßigen Austauschs sei es vor allem zu einseitiger Kommunikation gekommen.
Die Sexismus-Vorwürfe wolle man keinesfalls relativieren, betont der Club, doch das zugrundeliegende Problem sei vielschichtiger. Der Umgang damit sei nur ein Symptom eines tieferliegenden Konflikts, der letztlich zur Entscheidung geführt habe, das Projekt zu beenden.
Der Club Zukunft war ein ehrenamtlich geführter Veranstaltungsort, der seit 2014 in Chemnitz existierte. Besonders bekannt war er für seine vielfältigen Events, bei denen sowohl lokale Nachwuchsbands als auch internationale Künstler:innen auftraten, sowie für seine Volxküche-Abende.