Die neue Doku Paraíso, zu Deutsch „Paradies”, berichtet über die aufblühende Rave-Szene Portugals in den frühen Neunzigern. Der 78-minütige Film feierte am 4. Mai seine Premiere beim Independent-Filmfestival IndieLisboa in Lissabon.
Die Idee entstand, als João Ervedosa (alias Shcuro) und Maria Guedes (alias Maria Amor) in ihrer gleichnamigen Radioshow Interviews mit portugiesischen Pionier:innen der Szene führten und diese immer wieder von unveröffentlichtem Videomaterial sprachen.
So kombiniert der Film Auszüge aus hunderten von Stunden an gesammeltem VHS-Material von Privatpersonen sowie der nationalen Rundfunkanstalten RTP und SIC. Kommentiert wird das Ganze von insgesamt 38 Zeitzeugen, darunter DJs wie Yen Sung oder Rui da Silva. Zu sehen sind Raves mit bis zu 5.000 Teilnehmer:innen in mittelalterlichen Burgen, wie beispielsweise das legendäre Event in Santa Maria da Feira von 1994. Die Interviewten berichten von der Vielfalt und dem Gemeinschaftsgefühl der damaligen Szene. „Viele Leute wissen nicht, was in diesem Bereich der portugiesischen Musik passiert ist, und das ist wirklich relevant, wirklich wichtig”, so der Regisseur Daniel Mota.