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RAPHAEL DINCSOY Am Deck 18

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Alter: 32

Homebase: Stuttgart, Lehmann Club – „There is a home for Techno“

Erste gekaufte Platte: Die erste Vinylscheibe, an die ich mich wirklich erinnern kann, ist T>>MA A.K.A. Falco„Mutter, der Mann mit dem Koks ist da“. Damals, mit 12, 13 Jahren, hab ich es gefeiert, muss ich gestehen.

Zuletzt gekaufte Platte: Markus SuckutMS 1978

Was mich zum DJ gemacht hat: Mit 13 Jahren habe ich bereits angefangen, Platten sammeln. Früher habe ich auch viele Tapes aus dem Radio mitgeschnitten mit einer verlängerten Antenne aus Alufolie. Mit 18 habe ich einem Freund geholfen, Partys zu organisieren, und irgendwann wollte ich dann auch selbst auflegen. Anfangs mehr schlecht als recht, aber dafür hatte ich Motivation und Ehrgeiz für zehn.

Meine Vorbilder: Jim Morrison und Falco sind für mich beeindruckende Persönlichkeiten, sie jedoch als Vorbilder zu bezeichnen wäre übertrieben. Im DJ-Bereich wäre es wohl DVS1, einer der wenigen herausragenden Charaktere. Er ist definitiv eine Person, der ich immensen Respekt entgegenbringe.

Ich lege auf mit: mittlerweile fast ausschließlich USB-Sticks. Ab und an aber auch noch Vinyl.

An Stuttgart mag ich: die Kombination aus Großstadt und Provinz. Ausgehen oder Raven zwischen Montag und Freitag ist quasi nicht möglich, was mich jedoch auch vor mir selbst schützt. Dafür haben wir sehr viele gute Restaurants und mit der Schwarz Weiß Bar eine der besten Cocktailbars in Deutschland.

An Stuttgart nervt mich: momentan vor allem der VfB Stuttgart. Davon abgesehen liebe ich Stuttgart wirklich sehr!

Das beste Erlebnis beim Auflegen: Immer schon zu wissen, welcher Track als Nächstes kommt.

Das Nervigste beim Auflegen: Fotos oder Videos mit Blitzlicht und Leute, die einen unentwegt volllabern.

Mein Lieblingsclub zum Auflegen: der Lehmann Club, zu Hause ist es eben doch am schönsten.

Unterwegs habe ich immer im Gepäck: Weed, Sonnenbrille und mein iPhone voll mit Rap und Hip-Hop.

Wenn ich nicht gerade hinter den Decks stehe, mache ich: „langweilige“ und ganz „normale“ Office-Arbeiten für meinen Booker-Job beim Lehmann Club und der Agentur Lehmann.

Meine zwei Geheimwaffen: momentan: John Starlight – „Blood Angels“ und KNARZ – „Tanzmaschine“

 


 

Download (MP3, 320 kBit/s, 116:01 Min., 266 MB)

01. Foremost Poets – Moonraker
02. Richard Bartz – Crazy Mad Bartz
03. Monoloc – Things (Monoloc Edit)
04. Butch – Tone 2.0
05. itsnotover – Brotherhood
06. Raphael Dincsoy & Chris Hirose – Black Roses
07. Moerbeck – Geometrix
08. Oliver Deutschmann – Breakdown (Sterac Rmx)
09. Ben Klock – Subzero
10. S100 – Murphy
11. Wirrwarr – You
12. D-Leria – The Key
13. PVS – Collateral Damage (Kwartz)
14. Heiko Laux – Hexagon
15. Johannes Heil & Markus Suckut – Hectic
16. Oliver Deutschmann – Michigan
17. Dubspeeka – Primary K272
18. Kwartz – Lost Signal
19. Raphael Dincsoy – The Evil In Me
20. Atom TM – Ich bin meine Maschine (Boys Noize Rmx)

 


 

Raphael, wie hast du die Stücke für den Mix ausgesucht? Gab es ein bestimmtes Konzept dafür?

Ein wirkliches Konzept gab es nicht. Ich habe mich für 20 Tracks, die mich aktuell „begleiten“, entschieden. Es sind teilweise recht alte, aber auch ganz neue und unveröffentlichte dabei. Mir war es wichtig einen Querschnitt zu zeigen, der mich und meine Musik auch als DJ im Club wiedergibt. Ich lege mich ungern nur auf einen Stil fest und denke das wird auch im Mix deutlich.

Ich muss auch zugeben, dass ich nur sehr ungern Podcasts oder Promo-Mixe aufnehme. Mir macht das eigentlich nicht so viel Spass und mir fehlt da etwas. Meine Musik ist auch Clubmusik, die im Club funktioniert. In einem Podcast kann man das meiner Meinung nach nicht so wiedergeben. Das gleiche gilt für Sets, die im Club mitgeschnitten werden. Man wird nie diese Emotionen, die man im Club während den jeweiligen Tracks erlebt, durch einen Mitschnitt transportieren können. Mir fehlt auch das Feeling im Studio oder im leeren Club, wenn ich einen Mix aufnehme. Da denke ich viel zu viel nach! Wenn ich dann einen Podcast aufnehme, richte ich den musikalisch, tempomässig und auch was die Trackauswahl beziehungsweise Reihenfolge angeht, eher so aus, das er was „zum Hören“ ist. Bei Autofahren, Arbeiten, Abhängen oder was auch immer…

Wo und wie wurde der Mix aufgenommen?

Der Mix wurde im Lehmann Club an zwei CDJs 2000 Nexus und einem Allen & Heath Xone92-Mixer aufgenommen. Mir ist es auch wichtig, dass die Leute die Tracks hören und verstehen, die ich spiele. Daher verzichte ich auch komplett auf Effekte oder ähnliches und lasse Stücke gerne lange wirken, wenn ich das Gefühl habe, dass sie die Zeit brauchen. Ich bin eher ein „Selektor“ als ein „Mixmaster“.

Wo kann man dich demnächst an den Decks erleben?

Der Januar ist ja immer etwas ruhiger, erst hatte ich mal ein paar Tage komplett frei und dann spiele ich zumeist in Stuttgart. Ab Februar geht´s dann wieder los: Köln, Kassel, Ulm, Ludwigshafen, Hamburg und das erste Festival im März, das „Sun & Moon“ im Kraftwerk in Rottweil. Aufgrund meiner Social-Media-Sucht ist man über meine Facebook-Seite immer am Besten informiert.

 


 

In der Rubrik Am Deck stellen wir in jeder Groove-Ausgabe die wahren Heldinnen und Helden hinter den DJ-Pulten vor: Jene Residents, die außerhalb ihrer Stadt oder Region nur wenige kennen, die aber in ihrer Heimat unverzichtbare Grundlagenarbeit leisten. Jene vielversprechenden Nachwuchsstars, die noch kaum eigene Veröffentlichung vorweisen können, dafür aber mit qualitativ hochwertigen Sets beeindrucken. Und weil Musik mehr sagt als tausend Worte, bekommt jeder DJ, der mit einem Am Deck-Fragebogen im Heft vorgestellt wird, auch die Chance, sich mit einem Mix auf groove.de zu präsentieren.

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