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TRUS’ME Working Nights (Fat City)

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Geschmackssicher. Das ist das bündigste Charaktermerkmal von Trus’me. Der englische Produzent hat in seinem Mutterland, und nicht nur dort, gehörigen Staub aufgewirbelt. Gilles Peterson nannte ihn den talentiertesten und hoffnungsvollsten Produzenten im Vereinigten Königreich, und die findigen Kollegen von der britischen Presse wollen ihn besser als Moodymann zu dessen besten Zeiten finden. Genau dort liegt der Hund begraben. Trus’me, der seine Person hinter eine Handvoll scheinbar unbetitleter Maxis mit tiefschwarzen Labels versteckt, ist einer der konsequentesten und tüchtigsten Epigonen von Kenny Dixon Jr. Seinem offensichtlichen Vorbild gleich bedient sich Trus’me an der Soul-Funk-Sample-Theke, arrangiert mit einer an Chuzpe grenzenden Manier und glasiert mit einer peniblen Abmischung. Am Ende ist der Hofknicks bis auf diesen letzten Schönheitsfehler – dem kalten Soundbild – fast schon zu perfekt. Der große Vorteil von Trus’me liegt jedoch paradoxerweise in diesem Fanboy-sein. Die Zutaten einer guten KDJ-Suppe schmecken eben auch aufgewärmt immer noch besser als eine vermeintlich eigene Handschrift, die letztlich völlig talentfrei ist. In Clubs, dunklen Kellern und auf boomenden Boxen lässt „Workin Nights“ ohnehin keine Fragen offen.

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